Auch fortgeschrittene Deutschlerner/innen haben immer mal wieder Schwierigkeiten mit der Wortstellung. Die Regeln über die Verpositionen lernt man zwar rauf und runter, aber trotzdem schleichen sich immer wieder Fehler ein. Nicht unbedingt, weil die Regeln so kompliziert sind, sondern weil sie in anderen Sprachen so anders sind und es ein bisschen dauern kann, bis man sie intuitiv beherrscht. Auch die Position anderer Wörter macht manchmal Probleme: Wo stehen die Adverbien? Was kommt zuerst, Dativ oder Akkusativ? Wo stehen “nicht” und “auch”?
Eine schöne Übung über die Strukturen in einem Satz geht so: Sucht Euch einen beliebigen Satz aus einem Text aus, möglichst einen längeren mit mindestens einem Nebensatz. Diesen Satz schreibt Ihr ab (am besten mit einem Bleistift, oder auch am Computer). Dann streicht Ihr ein beliebiges Wort durch und ersetzt es durch ein anderes (am besten in einer anderen Farbe), so dass der Satz immer noch eine korrekte Struktur hat. Das macht Ihr so lange, bis der gesamte Satz eine neue Farbe (und wahrscheinlich einen komplett veränderten Sinn) hat.
Ich gebe mal ein Beispiel. Gerade habe ich ein Buch aufgeschlagen und einen zufälligen Satz ausgewählt:
“Weil es so viele unterschiedliche Lebensstile in der Gesellschaft gibt, braucht man wenigstens einheitliche Höflichkeitsregeln.”