Dass in Nebensätzen das Verb am Ende steht, wissen alle Deutschlerner*innen, die A2 absolviert haben. Aber es gibt auch noch ein paar andere Dinge, die man über Nebensätze wissen sollte. Hier kommen ein paar wichtige Regeln.
- Nebensätze stehen nicht allein.
Nebensätze brauchen immer einen Hauptsatz, mit dem sie zusammen benutzt werden. „Wenn ich nach Hause komme.“ ist kein kompletter Satz und ergibt auch keinen verständlichen Sinn. Natürlich können wir den Hauptsatz manchmal weglassen, wenn seine Informationen bereits gesagt sind. Zum Beispiel so: „Wann putzt du die Küche?“ „Wenn ich nach Hause komme.“ Die Antwort müsste eigentlich heißen: „Ich putze die Küche, wenn ich nach Hause komme.“ Aber da wir faul sind und gern abkürzen, wiederholen wir die bereits bekannte Information normalerweise nicht. Sie ist trotzdem in unserer Antwort enthalten.
- Zwischen Nebensatz und Hauptsatz steht ein Komma.
Das ist eine der wichtigsten Kommaregeln der deutschen Sprache. Bei manchen Infinitivsätzen ist das Komma zwar nicht notwendig, aber Infinitivsätze sind auch in fast allen anderen Bereichen keine „normalen“ Nebensätze.
- Nebensätze haben meist die Struktur Nebensatzkonnektor – Subjekt – Alles andere – Verb(en).
Ein Nebensatz beginnt normalerweise mit einem Nebensatzkonnektor (manchmal auch Nebensatzkonjunktion oder Subjunktion genannt). Danach folgt meist das Subjekt, dann kommt alles andere und am Ende stehen alle Verben, wobei das Verb mit Personalendung normalerweise die allerletzte Position einnimmt.
Zu dieser Grundregel gibt es ein paar Ausnahmen, und zwar vor allem diese:
– In Relativsätzen ist das Subjekt im Konnektor enthalten, wenn das Relativpronomen im Nominativ steht. „Das Haus, das an der Ecke steht, ist blau.“ Das Relativpronomen das ist hier der Konnektor, aber gleichzeitig auch das Subjekt.
– Bei Relativsätzen (auch in relativen Fragesätzen) kann vor dem Konnektor eine Präposition stehen. „Ich weiß, mit wem du das Wochenende verbracht hast!“
– Das Subjekt steht nicht immer direkt neben dem Konnektor. Wenn der Nebensatz zum Beispiel ein Personalpronomen enthält und das Subjekt kein Personalpronomen ist, kann das Personalpronomen zwischen dem Konnektor und dem Subjekt stehen. „Wenn sich meine Freundin nicht das Bein gebrochen hätte, wäre sie zu mir gekommen.“ oder „Wenn meine Freundin sich nicht das Bein gebrochen hätte, wäre sie zu mir gekommen.“
– Nach bestimmten Verben können statt „dass“-Sätzen Nebensätze ohne Konnektor in Hauptsatzstellung stehen. Zum Beispiel: „Ich hoffe, du kommst morgen.“ statt „Ich hoffe, dass du morgen kommst.“
– Konditionalsätze (also Sätze mit „wenn“) können das Verb in der ersten Position haben. Dann fällt der Konnektor ganz weg. „Hätte ich gewusst, dass du kommst, hätte ich einen Kuchen gebacken.“ statt „Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich einen Kuchen gebacken.“ Wer sich diesen Satz noch einmal in Liedform anhören möchte, findet hier eine sehr bekannte Version. Viel Spaß!
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