Mit Zungenbrechern kann man wunderbar die Sprechwerkzeuge trainieren. Die meisten von ihnen sind nicht nur schwierig auszusprechen, sondern lenken die Aufmerksamkeit auch noch auf ein ganz bestimmtes Phänomen, wie zum Beispiel zwei (oder mehr) ganz ähnliche Laute. Wer zum Beispiel fehlerfrei (und am besten auch noch schnell) „Tschechisches Streichholzschächtelchen“ sagen kann, beherrscht die deutschen Zischlaute gut. Wer Spanisch als Muttersprache spricht, kann mit „Warmes Badewasser wärmt die Waden besser als kaltes Badewasser“ die deutliche Unterscheidung von „b“ und „w“ üben. Für Menschen mit anderen Muttersprachen sind wiederum andere Zungenbrecher eine größere Herausforderung. Für Menschen mit Muttersprachen ohne klare Unterscheidung zwischen „l“ und „r“ empfiehlt sich der Klassiker „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.“
Wie kann man Zungenbrecher im Sprachunterricht einsetzen? Zum Beispiel kann man Zungenbrecher in jeweils zwei Teile zerschneiden. Die Lerner*innen im Kurs bekommen jeweils einen Zettel mit so einem Teil und müssen ihn auswendig lernen. Dann gehen sie durch den Kursraum und versuchen (ohne ihren Zettel zu zeigen!), ihre*n Partner*in zu finden, also die Person, die den anderen Teil ihres Zungenbrechers gelernt hat. Wenn es eine ungrade Zahl von Lerner*innen gibt, bekommt eine*r einen Zettel mit “Tschechisches Streichholzschächtelchen” und muss herausfinden, dass es dazu keinen zweiten Teil gibt.
In jedem Fall macht es Spaß, sich an Zungenbrechern zu versuchen, auch wenn sie meist nichts Wichtiges bedeuten. Zungenbrecher gibt es in sehr vielen Sprachen. In diesem Video wurden Menschen aus 70 Ländern nach Zungenbrechern befragt, die sie kennen. Da sind viele lustige Sachen dabei. Viel Spaß!
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