Im Deutschen gibt es Tausende von Verben. Viele davon entstehen durch wechselnde Präfixe. Nicht alle dieser Verben sind sehr häufig, aber es hilft natürlich, viele von ihnen zu kennen. Eine Methode, wie man sie lernen kann, ist das Präfix-Domino. Die Lernerinnen und Lerner bekommen kleine Karten, auf denen links ein Verb und rechts ein Präfix stehen. Daraus sollen sie dann eine Kette oder sogar einen Ring legen. Einige Verben kennen sie gut, bei anderen müssen sie raten oder nachschlagen. Bei einer Gruppe sah ein Teil des Rings zum Beispiel so aus:

Hinterher muss man natürlich einen Kontext für die Verben schaffen, damit man sie sich auch merken kann. Dafür kann man die Lernerinnen und Lerner zum Beispiel kleine Geschichten schreiben lassen, in denen möglichst viele der Verben vorkommen sollen. Zu dem Bild oben hat An-Heo zum Beispiel folgende schöne Geschichte geschrieben:
Eines Tages sagt die Mutter: „Räum den Tisch ab, sonst zerbreche ich deine Spielsachen. Und wenn du das gemacht hast, kannst du das Wohnzimmer betreten und erklären, was dir entfallen ist.“
Ihr Kind denkt nach, wo es seine Pistole versteckt hat, was es niemandem verraten hat.
Weil es zwei Tage vorher von seiner Lehrerin schlecht bewertet wurde, war es sehr wütend. Deshalb hat es sich eine Pistole im Internet besorgt und glücklicherweise hat es 20% Rabatt bekommen.
Heute hat das Kind keine Lust, den Tisch abzuräumen. Stattdessen möchte es sein Zimmer zerstören. Aber wo ist die Pistole? Am Tag zuvor hat es sie im Bauch seines Lieblingsteddybärs Freddy versteckt, aber heute ist Freddy verschwunden.
Plötzlich gibt es ein Geräusch im Badezimmer. Das Kind betritt das Badezimmer und sieht, dass die Badewanne überläuft. Freddy ist mit der schmutzigen Wäsche in der Badewanne untergegangen. Ach! Das Kind erinnert sich endlich an das, was ihm früher entfallen war: Heute ist Waschtag. Aber jetzt ist die Sauberkeit das Unwichtigste. Es muss seine Pistole und Freddys Leben retten.
Da nimmt es sie sofort aus dem Wasser. Als es versucht, mit der Pistole abzudrücken, kommen nur Wasser und Blasen heraus. Es ist enttäuscht. Es denkt nach, ob ein Bekannter die Pistole reparieren kann. Es liest auch bei Wikipedia nach. Leider gibt es keine Lösung. Deswegen kontaktiert es den Pistolen-Verkäufer im Internet, um die Pistole gegen eine neue auszutauschen. Was noch schlimmer ist, ist, dass der Verkäufer wegen illegaler Verkäufe schon von seinem Chef entlassen wurde. Was kann es mit der Pistole tun? Schließlich entscheidet es sich dass es die Pistole und den lieben Freddy an seinen kleinen Bruder als Geburtstagsgeschenk verschicken will.
Wie makaber!:)