Im Alten Rathaus in Göttingen findet zur Zeit eine Ausstellung „Zwanzig Jahre Mauerfall – Zwanzig Karikaturisten erinnern sich“ statt. (Hinter diesem Link findet ihr einige der Karikaturen und einen interessanten Text über die Ausstellung) Politische Karikaturen aus den sehr ereignisreichen Jahren 1989 und 1990 werden gezeigt, dazu gibt es Informationen über die Karikaturisten aus dem Osten und aus dem Westen, wie sie den Mauerfall erlebt haben. Einige Motive sind auf sehr vielen Zeichnungen zu sehen, zum Beispiel die Mauer, Bananen, Erich Honecker, Helmut Kohl, die Flagge der DDR, der Trabant, Karl Marx und Hammer und Sichel. Zur Ausstellung gibt es ein Buch, in dem die Karikaturen abgedruckt sind und es weitere Informationen zu den Karikaturisten und auch geschichtliche Informationen gibt. Dieses Buch kann man bei der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung bestellen. Es ist kostenlos.
Natürlich kann man in einer Ausstellung auch Deutsch lernen. Unterricht in einer Ausstellung ist besonders interessant, für die Schüler genauso wie für die Lehrer. Christophe aus Frankreich hat uns einen kleinen Text über seinen Besuch dort geschrieben, das war seine Hausaufgabe.
In dieser Ausstellung findet man Zeichnungen und Malereien von 20 Karikaturisten bezüglich der deutschen Vereinigung nach dem Mauerfall und eine insgesamt lustige, aber auch strenge Kritik des sozialistischen politischen Systems, das in den 90er Jahren in ganz Europa einstürzte.
Man kann zum Beispiel entdecken, wie totalitär das politische System war, und nicht nur wie die Leute aus dem Osten Hunger nach Freiheit hatten, sondern auch wie schwierig diese Vereinigung war und bleibt, und wie enttäuschend der Kapitalismus sein kann.
Mit meiner französischen Sicht ist es oft schwierig, alle Informationen und die ganze Botschaft der Karikaturisten zu verstehen, es fehlen nämlich fremden Leuten einige kulturelle Anhaltspunkte.
Trotzdem macht es viel Spaß, diese lustigen und ausdruckvollen Zeichnungen zu betrachten.
Nur eine kleiner Vorwurf: Jede Zeichnung sollte datiert sein, um immer den Kontext, das Verhältnis zur Geschichte zu haben.
Natürlich empfehle ich, diese Ausstellung zu besuchen. Sie stellt eine sehr gute Erfahrung und eine besondere relevante Geschichte und Menschlichkeit im Unterricht dar.
(Christophe aus Frankreich)
Dankeschön für deinen Text, Christophe!
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