Was haben “Das Weihnachtsbäumlein” und diese Liedzeilen gemeinsam?
“Ihr Kinderlein, kommet…” “Schneeflöckchen, Weißröckchen…” “Hänschen klein, ging allein…” “Ein Männlein steht im Walde…” “Wenn ich ein Vöglein wär….” “Kling, Glöckchen, klingelingeling…”
Aus der Schneeflocke wird das Schneeflöckchen. Aus der Hans das Hänschen. Die Glocke wird zum Glöckchen. Der Vogel wird das Vögelchen. Die Kinder werden zu Kinderlein. Der Mann zu Männlein.
Mit den Suffixen –chen und -lein kann man Substantive verkleinern, sie als Kosewort benutzen. Mein Schätzchen. Mein Spätzchen. Sie malt viele Herzchen auf den Brief. Das Mädchen wohnte in einem Häuschen mit fünf Kätzchen und vier Hundchen gleich neben einem Dörflein. Das Mädchen war ursprünglich auch eine Verkleinerungsform, wird aber jetzt nicht mehr als Diminutiv angesehen. (ebenso Brötchen, Kaninchen, Märchen, Männlein, Fräulein)
Weitere Diminutive: das Lichtlein, das Engelein, das Vögelein, das Schiffchen, das Tischchen, das Mütterchen… Diese Verkleinerungsformen haben immer den Artikel das, sind also sächlich (Neutrum)
Schöne Beispiele für Diminutive kann man in einem Weihnachtsgedicht von Christian Morgenstern: Das Weihnachtsbäumlein” finden. Er erfindet hier auch ein paar Wörter und spielt mit der Sprache: der Baum – das Bäumlein (eigentlich sagen wir Bäumchen), die Tanne – das Tännlein, das (Leb)Kuchenherz- das Kuchenherzelein, der Apfel – das Äpflein, die Kerze – das Kerzlein….
Das Weihnachtsgedicht von Christian Morgenstern “Das Weihnachtsbäumlein” findet ihr hier als PDF: Christian Morgenstern “Das Weihnachtsbäumlein”
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