Viele Menschen schreiben Tagebuch. Einem Tagebuch vertraut man seine Geheimnisse, Erlebnisse und Gedanken an. Und man schreibt über seine Gefühle. Es ist immer eine sehr persönliche Sichtweise. Aber was ist mit der Sichtweise oder dem Blickwinkel der anderen Personen? Darüber kann man wunderbar spekulieren. Aufgabe: Schreibt die Tagebücher von zwei Personen über ein Ereignis! (Ein Beispiel zweier Tagebücher von Mutter und Tochter haben wir zur Vorbereitung gemeinsam gelesen.) Jeweils zwei Schüler haben zusammen gearbeitet und hatten für die Aufgabe 20 Minuten Zeit. Danach haben sie ihre Tagebücher vorgelesen. Dabei hatten wir viel Spaß, denn die Texte waren wirklich sehr kreativ!
aus dem Tagebuch eines Mannes: Heute Morgen hat mein dummer Hund 10 Minuten lang gewimmert und gelärmt. Ich war verärgert über meinen Hund. Als ich endlich aufgestanden bin, hatte er ins Wohnzimmer gepinkelt. Ich war sehr böse!
aus dem Tagebuch eines Hundes: Heute Morgen bin ich früh aufgewacht. Ich musste dringend pinkeln. Darum versuchte ich Herrchen zu wecken. Aber er hat mich übersehen. Ich bin ins Wohnzimmer gegangen und habe auf den Fußboden gepinkelt. Herrchen ist sehr sauer gewesen. Es war mir peinlich. (Vilde und Sigrid)
aus dem Tagebuch eines Vaters: Ich habe heute zu meinem Sohn gesagt, dass er Abendessen machen soll. Er ist ein guter Koch und hat früher viel Gutes gemacht. Die Mahlzeit war gut, aber es ist eine kleine Bagatelle passiert.
aus dem Tagebuch des Sohnes: Heute ist eine Katastrophe passiert. Mein Vater hat mir gesagt, dass ich Abendessen machen muss. Unglücklicherweise. Ich bin sehr schlecht. Erst habe ich das Brot schwarz gebrannt. Aber das war nicht alles. Danach habe ich versucht, Wasser zu kochen, aber ich habe das Haus abgebrannt. (Henrik und Marianne)
aus dem Tagebuch eines Lehrers: Heute, in Geschichte, lernten die Schüler etwas über den ersten Weltkrieg. Es war sehr spannend. Es gab einen Schüler, der schlief. Natürlich ärgerte ich mich über ihn. Ich warf einen Schwamm auf ihn. Es war ein schwacher Wurf. Er war sehr böse.
aus dem Tagebuch eines Schülers: Heute ist etwas Schreckliches passiert. Es begann mit einer sehr langweiligen Geschichtsstunde über den ersten Weltkrieg. Ich bin am Tisch eingeschlafen. Mein Lehrer ist wütend geworden. Er hat einen großen Schwamm an meinen Kopf geworfen. Der Schwamm war sehr nass. (Erlend und Ivar)
aus dem Tagebuch eines Jungen, der kein Fahrrad mehr hat: Heute Morgen bin ich mit dem Bus zum Sprachzentrum gekommen. Das war das erste Mal. Gestern und vorgestern bin ich mit dem Fahrrad, das ich von meiner Gastfamilie geliehen hatte, gefahren. Aber gestern Abend haben drei Schulkameraden mein Fahrrad zerstört. Ich musste meine Deutschlehrerin anrufen. Ich erzählte ihr, was geschehen war und sie rief meine Gastfamilie an. Herr Seitz musste mich nach Hause fahren. Es ist nicht toll, den Bus zu nehmen: Ich musste heute Morgen 20 Minuten am Sprachzentrum warten, weil der Bus nur alle 30 Minuten an der Bushaltestelle, die ich benutze, hält.
aus dem Tagebuch eines Jungen, der ein Fahrrad zerstörte: Liebes Tagebuch! Gestern war ein guter Tag. Ich zerstörte das Fahrrad meines Freundes. Das rad war kaputt. Als ich mit dem Fahrrad fertig war. Haha, ich bin der Pöbel! Mein freund Erik lieh das Fahrrad von seiner Gastfamilie, und jetzt ist er in Schwierigkeiten. Haha, ich bin froh! (Erlend und Erik)
aus Monicas Tagebuch: Gestern bin ich nach Deutschland gekommen. Ich wohne bei einer Frau, die Petra heißt. Sie ist sehr nett und das Essen macht sie sehr gut. Ich habe italienisches essen gegessen, das fantastisch war. Hier in Göttingen besuche ich eine Schule. In der Stadt gibt es viele Läden und Cafés. Ich habe schon einen Hund gekauft.
aus dem Tagebuch Monicas Gastmutter: Gestern ist die Schülerin aus Norwegen gekommen. Sie ist unhöflich und hat keine Manieren. Sie hat mir nicht mit dem Abendessen geholfen. Und sie sagt „du“ und nicht „Sie“. Ich mag sie wirklich nicht. (Anitha und Agnete)
aus dem Tagebuch von Polly Papagei: Weckte Helmut mit einem schönen Lied. Weckte Helmut mit einem schönen Lied. Er war nicht dankbar. Er war nicht dankbar. Helmut ist böse. Helmut ist böse. Setzte mich in ein dunkles Zimmer. Setzte mich in ein dunkles Zimmer.
aus Helmuts Tagebuch: Verdammter Papagei! Er hat mich geweckt, viel zu früh! Er kann nicht den Schnabel halten. So habe ich ihn ins Kämmerchen gesteckt. Jetzt muss ich mich beeilen. Mein Job. (Martine und Ida)
Hab schon mal ein Tagebuch geführt, eins aus Papier. Würde aber nicht auf die Idee kommen, Ähnliches in den virtuellen Raum zu stellen.
Diese Texte hier sind fiktiv. Die Schüler hatten die Aufgabe, ein “Tagebuch” zu erfinden, sich auszudenken, kreativ zu schreiben, und zwar in einer Fremdsprache! (Muttersprache: norwegisch; Fremdsprache: deutsch)
Das kommt davon, wenn man ein Post nicht mit Sorgfalt liest.