Gleich und gleich gesellt sich gern! Dieses Sprichwort sagen wir, wenn zwei Personen, die sich im Charakter ähneln, zusammen sind. Oder zwei Dinge passen gut zusammen, sind sich ähnlich. Das Gegenteil davon ist das Sprichwort: Gegensätze ziehen sich an! Für jede Gelegenheit das passende Sprichwort! Bedankt sich jemand bei uns für etwas, dass wir gerne gemacht haben, antworten wir: “Gern geschehen!” Gerne oder gern? In einem anderen Artikel hat Hilko schon auf diese Frage geantwortet: Es ist beides möglich. Es gibt keinen Unterschied. (Den Wegfall des “e” am Ende eines Wortes nennt man in der Grammatik: APOKOPE.) Ich lerne gerne neue Wörter. Du lernst lieber die Grammatik. Wir lernen am liebsten zusammen. Wenn jemand zu dir sagt: “Du kannst mich mal gerne haben!”, solltest du genau auf den Tonfall hören, denn eigentlich will dieser jemand mit dir nichts mehr zu tun haben. Also das Gegenteil von “Ich habe dich gern!” und “Ich hab’ dich zum Fressen gern!”. Sehr oft benutzt man auch: brennend gern; liebend gern; von Herzen gern, wenn man etwas sehr gerne tut. “Das hab’ ich gerne!” kann zweierlei bedeuten – entweder mag ich das, oder ich mag es überhaupt nicht. Hier kommt es auf den Tonfall an. Ein “Gernegroß” ist ein Mensch, der gerne groß tut, eine große Klappe hat, gerne bedeutend wäre.
Hier nun noch ein paar Sprichwörter, Zitate und auch Gedichte mit dem Adverb “gern” oder “gerne” :
“Es gibt Frauen/Leute, die einen gern haben können, solche, die man gern hat und solche, die man gern hätte.” (Erhard Blank)
“Männer zeigen sich gern mutiger, Frauen gern ängstlicher, als sie sind.” (Germund Fitzthum)
Was man tadelt, hätte man gern, und was man lobt, wäre man gern los. (Sprichwort)
Was man gern tut, davon spricht man auch gern. (Sprichwort)
Wer gern borgt, bezahlt nicht gern. (Sprichwort)
“Jedermann schneidet gern die Bretter da, wo sie am dünnsten sind. Man bohrt nicht gern durch dicke Bretter.” (Martin Luther)
“Gehabte Schmerzen, die hab’ ich gern.” (Wilhelm Busch)
“Ich singe gerne, trinke gerne und liebe wohl, geliebt zu sein.” (Adalbert von Chamisso)
Es sitzen Möpse gern auf Mauerecken,
die sich ins Straßenbild hinaus erstrecken,
um von solchen vorteilhaften Posten
die bunte Welt gemächlich auszukosten.
O Mensch, lieg vor dir selber auf der Lauer,
sonst bist du auch ein Mops nur auf der Lauer. (Christian Morgenstern)
Was du erwirbst an Geist und Gut
Erwirb dir viel und gib das meiste fort.
Viel zu behalten hat den Wert von Sport.
Behalte Dinge, die du innig liebst,
bis du sie gern an Freunde weitergibst.
Liebe und halte frei dein Eigentum.
Besitz macht ruhelos und bringt nicht Ruhm (Joachim Ringelnatz)
Ernst ist der Frühling, seine Träume
Sind traurig, jede Blume schaut
Von Schmerz bewegt, es bebt geheime
Wehmut im Nachtigallenlaut.
O lächle nicht, geliebte Schöne,
So freundlich heiter, lächle nicht! O, weine lieber, eine Träne
Küß ich so gern dir vom Gesicht (Heinrich Heine)
Schneeflöckchen, Weißröckchen,
da kommst du geschneit,
du kommst aus den Wolken,
dein Weg ist so weit.
Komm, setz dich ans Fenster,
du lieblicher Stern,
malst Blumen und Blätter,
wir haben dich gern.
Schneeflöckchen, du deckst uns
die Blümelein zu,
dann schlafen sie sicher
in himmlischer Ruh. (Kinderlied)
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