
Diktate sind unbeliebt, kontraproduktiv, machen keinen Spaß und bringen Stress! Wirklich? Und warum soll eigentlich immer der Lehrer diktieren? Wer eine intensive Auseinandersetzung seiner Schüler mit einem fremdsprachlichen Text erleben möchte, sollte einmal ein Laufdiktat ausprobieren: Ein Schüler sitzt am Tisch und schreibt. Der Partner läuft zu einem Text, der auf dem Flur hängt, merkt sich einen Satz, läuft zum Tisch und diktiert diesen Satz. Die Aufgabe ist, den Text fehlerfrei aufzuschreiben.Gemeinsam gehen die Partner dann zum Originaltext, vergleichen und korrigieren. Wechsel. Neuer Text. Dauer der Übung: ca. 30 Minuten (je nach Textlänge) Vorteile: verschiedene Sprachniveaus können berücksichtigt werden; jeder kann so oft laufen, wie er möchte/muss; Rückfragen der “Schreiber” erwünscht/notwendig; gemeinsamer Vergleich; gegenseitige Korrektur; hohe Konzentration; intensives Arbeiten; Lehrer hat Zeit, Schüler genau zu beobachten, Schüler stellen sich auf den Partner ein. Nachteile: Man braucht Platz und Bewegungsfreiheit (Flur, Turnhalle, Aula, Hof, Wald…). Es ist nicht leise. (Stört eventuell andere Gruppen/Klassen.) Den Schülern muss genügend Zeit gegeben werden. Es sieht so aus, als stehe der Lehrer nur rum. Tipp für “Selbstlerner”: Hänge einen Text/ eine Wörtliste/Merksätze mindestens 10 Meter von deinem Arbeitsplatz entfernt irgendwohin (an den Kühlschrank, außen an die Tür, ans Toilettenfenster). Und jetzt lauf! Merke dir, soviel du kannst und schreibe es auf! Du kannst sooft laufen, wie du möchtest! Vergleiche und korrigiere! Viel Spaß!

[…] Diktat-Ideen: Chef und Sekretärin; Laufdiktat; […]