Die TestDaF-Prüfung ist ein so genannter standardisierter Test. Das bedeutet, man weiß ganz genau, welcher Typ Aufgabe einen an welcher Stelle erwartet. Vor allem Prüfungsteilnehmer, die den mündlichen Testteil fürchten, können sich dies aber zu Nutze machen und für die einzelnen Aufgaben ein Gerüst überlegen, an das sie dann nur noch die spezifischen Inhalte der gestellten Aufgabe anheften.
Ich möchte dies an der Aufgabe 5 des mündlichen Prüfungsteils verdeutlichen.
In dieser Aufgabe soll man einem Freund/Kommilitonen, der sich zwischen zwei Alternativen entscheiden muss, einen Rat geben.
Duzen ist hier auf jeden Fall die richtige Sprachebene und, da die Person in der Aufgabe auch immer mit Namen vorgestellt wird, sollte man sie auch ruhig mit Namen ansprechen.
Man sollte sich also einen schönen ersten Satz ausdenken und den so lange üben, bis man ihn flüssig und mit gelungener Satzmelodie aussprechen kann. Das macht auf jeden Fall schon mal einen positiven ersten Eindruck auf den Prüfer. (Der ist bekanntlich auch nur ein Mensch und unterliegt auch den Regeln der Psychologie.)
Der Anfang dieser Aufgabe könnte also lauten:
“Ja, Petra, da hast du völlig Recht. Ich kann gut verstehen, dass es schwierig für dich ist, da eine richtige Entscheidung zu treffen. Lass uns doch mal gemeinsam in aller Ruhe versuchen, die Vor- und Nachteile der beiden Alternativen zu analysieren.”
Damit hätten wir die ersten 15 Sekunden schon mal überstanden, ohne uns um das Thema der Aufgabe zu kümmern.
Jetzt müssen wir uns auch dem Inhalt der Aufgabe widmen. Aber auch da versuchen wir Satzstrukturen zu schaffen, die es uns erlauben, mit möglichst wenig Mühe die vorgegebenen Alternativen einzufügen.
“Wenn du dich für ‘Alternative A’ (z,B. Urlaub machen) entscheidest, dann hast du zwar den Vorteil, dass …( z.B. du gut erholt in die Prüfung gehst), aber du musst dir darüber klar sein, dass… (z.B. du eine Menge Deutsch vergisst, auch wenn du mit deinen Freunden Deutsch sprichst. Das Alltagsdeutsch im Urlaub ist doch anders als das sachlich wissenschaftliche, das in der Prüfung verlangt wird.)
Wenn du dich dagegen für ‘Alternative B’ (z.B. einen Vorbereitungskus für die TestDaF-Prüfung) entscheidest, musst du einerseits … (z.B. auf eine schöne Zeit mit deinen Freunden verzichten und außerdem auch noch eine Menge Geld ausgeben), andererseits … (z:B. gehst du gut vorbereitet und mit mehr Selbstvertrauen in die Prüfung und wirst sie dann auch leichter bestehen).”
Damit ist die eigentliche Arbeit getan. Die Argumente, über die ihr vorher drei Minuten lang nachdenken könnt, sind genannt. Was jetzt kommt, ist nur noch Schaulaufen. Ihr sollt nämlich einen Tipp geben und dafür benutzt man im Deutschen am besten einen wohlgesetzten Konjunktiv.
“Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich auf jeden Fall für ‘Alternative A’ entscheiden. Natürlich hat ‘Alternative B’ auch Vorteile, die bedacht werden wollen, jedoch überwiegen für mich dort die Nachteile. Bei ‘Alternative A’ finde ich die Vorteile gewichtiger.”
Probiert diese Tipps doch mal an ein paar Aufgaben aus. Viel Erfolg!
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