Manche Wörter sind hauptsächlich deshalb schwierig, weil sie so leicht mit anderen Wörtern verwechselt werden können. Das passiert zum Beispiel oft mit den vier Verben bitten, bieten, beten und betten.
Bitten ist wahrscheinlich das bekannteste Wort davon. Einfach so: „Bitte!“ „Danke!“, oder auch im ganzen Satz: Herr Müller von der Firma Meier bittet um einen Rückruf! Also: Ich möchte etwas haben und frage höflich danach.
Bieten dagegen heißt: Ich sage, dass ich etwas geben kann. Zum Beispiel bei einer Auktion: „Ich biete 50 Euro für diesen alten Blumentopf!“ „60!“ „70!“ „100!“ (und so weiter). Aber auch: Es bot sich ein schrecklicher Anblick – das heißt, man konnte etwas Schreckliches sehen.
Beten steht normalerweise in einem religiösen Kontext: Ich bete für Frieden auf der Welt. Das ist sozusagen eine Bitte an eine höhere Instanz. Wir benutzen es aber auch für alltägliche starke Bitten, die sich nicht konkret an eine bestimmte Person richten.
(Sich) betten schließlich kommt eher selten vor. Es heißt „sich hinlegen“. Wir benutzen es fast nur noch im Sprichwort Wie man sich bettet, so liegt man (man muss die Konsequenzen seiner Handlungen tragen).
Bitten und Bieten sind unregelmäßige Verben, beten und betten sind regelmäßig:
- bitten – bat – gebeten
- bieten – bot – geboten
- beten – betete – gebetet
- betten – bettete –gebettet
Alles klar? Hier ein paar Beispielsätze – welche Verben in welchen Formen fehlen?
Ich war nicht nett zu meiner Freundin – ich hoffe, sie ___________ mir eine zweite Chance.
Ich hatte dich doch _____________, dein Zimmer aufzuräumen!
Ich__________, dass es heute keinen Regen gibt, wenn ich an den Strand fahre!
Wenn ihr mit diesen Beispielsätzen nicht weiterkommt, solltet ihr vielleicht beten, dass ihr es doch noch versteht. Oder ihr bittet uns um Hilfe – wir bieten sie euch gern.
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